Im Sommer gings ins Dangaster Kurhaus. Das waren hin und zurück wohl durchaus jeweils 50 km mit dem Fahrrad, aber auch bei Gegenwind war es mir und meinen Freund:innen die Mühe wert, um dort am schlickigen Strand viele Sommersonnabende zu verbringen.
Immer wieder zieht es mich über den Weg von Varel, vorbei an dessen kleinem pittoreskem Hafen (dort Fischbrötchen bei Wilters! am Siel), zur Dockschleuse und dann entlang des Deichs mit seinen Schafen auf den Geestberg, wo in einem kleinen Wäldchen die Expressionisten ihr "Künstlerdorf" errichtet hatten.
Neben dem obligatorischen Jever, am besten Maibock, gehörte der Rhabarberkuchen mit Eischneeschicht zum notwendigen Genuss am schlammigen Watt mit dem Riesenphallus.
Die Geschichte des Kuchens beschreiben die Tapkens, die das Kurhaus von jeher bewirtschaften, selbst so:
"Abends im Bett schnappte sich Ulrike das Backbuch und suchte sich, was ... sie jetzt backen könnte, wir hatten ja keinen Rhabarber mehr. Mensch, ich sach haben wir jetzt nichts anderes zu tun, heute Abend … Ist ja in Ordnung, ich will mich auch nicht ausschließen, dann lese ich mal durch, was Johnny Oltmann, der Lieferant, in Jever, was der so anbietet.
Ich dachte, vielleicht Stachelbeeren oder sonst was, und ich les dann das so durch, und dann stand da unten: Rhabarber zehn Kilo. Ich sag, Du pack das Backbuch weg, Johnny bietet Rhabarber an. Ich ruf ihn nächsten morgen an und sach: Johnny, Du hast ja Rhabarber zu verkaufen. - Ne, wat wollt ihr denn damit? - Ja, Kuchen backen. - Dat heb ich ja überhaupt noch nicht gehört, dat sauren Zeug machst du Kuchen von. - Ja, von den sauren Zeug mach ich Kuchen. - Ja, hab ich überhaupt nech. - Aber hast du in deinem Ordersatz stehen. - Jam da muss ich auch was reinschreiben, so ein großes Sortiment habe ich ja auch nech. (lacht) Hat er einfach reingeschrieben... Ja, wie viel brauchst du denn? - Ja, über den Winter hin 20 Zentner könnten wir noch gebrauchen … Dann hat er in Belgien oder in Holland, ich weiß es gar nicht, eine ganze Palette geordert, und die haben wir immer so abgerufen, wenn wir die brauchten, so kam das …“
Quelle: http://kurhausdangast.de/der-rhabarberkuchen/
Backen ist ja nicht so mein Ding, aber nach einigen Versuchen erscheint mir diese Variation des Rezepts von Lisbeth auch im Gasbackrohr realisierbar.
Den Genuss vom Verzehr am Strand allerdings ersetzt auch das beste Rezept sicher nie.
Der Teig ist natürlich mit "viel guter Butter"!
Zutaten (für das transportable Blech)
- 250g Butter
- 220g braunen Rohrzucker
- 200g Puderzucker
- 1 TL Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- 1 TL Natron mit etwas vom Rhabarbersaft oder 1 TL Backpulver
- 250g Mehl glatt
- 9 Eier: (3 ganze, 6 Eiweiß, 4 Eigelb)
- Safranfäden
- 2 Pakete Rhabarber
Zubereitung
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Der Autor vorm Phallus des Künstlers Eckart Grenzer, der bei seiner Errichtung 1984 doch einige Zeitgenoss:innen verstörte. |
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