07.08.2025

Seelachs en papillote

Im "Bonbonpapier" gedünstete Produkte verlieren kaum vom ursprünglichen Aroma und verströmen nach dem "Auspacken" am Teller einen betörenden Duft. So wird auch der preiswerte TK-Seelachs zu einem köstlichen Geschenkpaket. 

Die Zubereitungsart geht genauso gut für ein Paket mit verschiedenen vegetarischen Produkten - Gemüsen, die man kurz vorab blanchiert und gern auch Seidentofu.




Zutaten 

  • 1 Sack TK-Seelachsfilet vom Lidl
  • eine paar Zweige Dill
  • 1 Knolle Fenchel
  • Olivenöl
  • 1 große Tomate, alternativ ein Paar Scheiben Orange
  • Zwiebel
  • Senf

Zubereitung


1) TK-Seelachs in einem Sieb im Kühlschrank auftauen lassen, vor dem Zubereiten eine Stunde an die frische Luft stellen, damit sie Zimmertemperatur annehmen

2) Dürren Schwanz von den Filets abschneiden. In den Filets gibt es Stellen, an denen noch kleine Gräten versteckt sind. Diese schneiden wir großzügig ab - alles Abschnitte geben wir in einen kleinen Topf mit köchelndem Wasser. 

3) Dill vom Stängel lösen, Stängel in den Fond geben. Zwiebel aufschneiden und auch in den Fond geben. Einen EL Dijon-Senf dazu, 10 Pfefferkörner, je  nach Gusto schwarz oder gelb, ein Blatt Lorbeer

4) Fenchel in sehr dünne Scheiben schneiden und höchstens eine Minute in einem kleinen Frittiersieb in dem werdenden Fischfond blanchieren, rausholen und abschrecken

5) Backofen auf 180 Grad aufheizen

6) Tomate halbieren und in Scheiben schneiden

7) Ein Blatt Backpapier ausbreiten. mit etwas Olivenöl bestreichen, Filets darauf geben. Mit Fenchelscheibchen, Tomaten und Dill bedecken. Salzen und pfeffern. Evtl etwas (!) gemörserten Wacholder dazugeben. Mit ein Paar Tropfen Noilly Prat oder Gin parfümieren

8) Zu einem Päckchen zusammenfalten, die Enden einknicken und mit Tacker fixieren

9) Für ca 10 Minuten in den Ofen geben. Als Päckchen mit einer kleinen Schere zum Aufschneiden servieren. Am Tisch öffenen

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Biolek A (1999). Meine neuen Rezepte und Wein, wie ich ihn mag. "Vegetarische Kohlroulade". Zabert Sandmann, S. 95


11.07.2025

Basmati-Reis zubereiten

Beim Zubereiten von Basmati- oder Jasmin-Reis ist das Ziel, dass die Körner nicht aneinander kleben, nicht matschig sind, sondern bestenfalls Korn für Korn und noch leicht bissfest als Beilage dienen. Er wird daher - anders als Risotto-Reis, den wir eben nicht waschen, weil wir die schlodderige Konsistenz wünschen, die die Stärke bewirkt - sorgfältig unter laufendem kalten Wasser gewaschen, bis das Waschwasser nicht mehr milchig, sondern durchsichtig ist.

Das Wichtigste nach dem Kochvorgang ist dann das Ausdünsten mit geschlossenem Deckel danach. 

Die Beigabe von Gewürzen macht den Reis dann indisch (Kurkuma, Kardamom, Nelken), persisch (Safran, vielleicht auch Beeren wie Sanddorn oder Berberitze) oder libanesisch (Ras-el-hanout). Japanisch bleibt er pur - mit Salz.





Zutaten 

  • 90g Basmati-Reis
  • 300ml kaltes Wasser - ich weiß: das klingt nach viel zu viel! Die meisten Rezepte empfehlen die anderthalbfache Menge Wasser zum Reis. Aber so klappt's bei mir mit  meiner 20cm-Fissler-Stielkasserolle und mit diesem Verfahren, bei dem anfänglich wohl viel Wasser verdampft
  • 5 Kardamom-Samen
  • 5 Nelken
  • 1/3 TL (1,6g) Salz
  • 1/2 TL Kurkuma



    Zutaten für die "indische Mutation"

    Zubereitung

    1) Eine halbe Stunde vor Zubereitung den Reis zum ersten Mal in einem Sieb waschen. Dazu das Sieb unter den Wasserhahn halten, kaltes Wasser solange drauf laufen lassen, bis das Wasser nicht mehr milchig, sondern klar ist. Dann abtropfen lassen



    Unter kaltem Wasser wird die anhaftende Stärke ausgewaschen

    2) Vor dem Kochen noch mal dieselbe Prozedur (2. Waschung), diesmal kürzer

    3) Dann Wasser mit den Aromaten und Salz in einem kleinen Topf zum Kochen bringen


    Köcheln in Salzwasser mit Gewürzen und Aromaten


    4) Reis hinzugeben, aufkochen lassen

    5) Dann Hitze etwas runterschalten, der Reis sollte aber weiter im Wasser richtig wallen 

    6) Irgendwann bilden sich "Krater" oder "Nester". Die Reiskörner formieren sich kreisförmig um sprudelnde Wasserquellen. Das ist der Zeitpunkt für "Gefühl"


    Kraterbildung nach Einkochen ohne Deckel, dann (re.) Ausdämpfen


    7) Wenn das Gefühl sagt: jetzt ist es aber höchste Zeit! - Dann vom Herd nehmen, doppelte Lage Haushaltstuch über den Topf geben, Deckel drauf und mindestens 15 Minuten ruhen lassen, gerne auch länger

    8) Ob der so entstandene Reis noch einmal aufgerührt werden soll, das beginnt dann zur religiösen Frage zu werden. Ich neige dazu, es nicht zu tun







    02.07.2025

    Neapolitanische Pizza - Zwischenbericht

    Neapolitanischer Pizzateig ist irgendwie besonders. Und wenn man Leuten glaubt, die sich da auskennen, erklären die dies mit der extrem langen Gärzeit des Teigs im Kühlschrank ("kalte Gare"). Das funktioniert, so hört man, mit einem besonders proteinreichen Mehl und besonders wenig Hefe.

    Wir testen das mit dem Mehl "Cuoco" (dt. "Der Koch") der Neapolitanischen Mühle "Caputo". Es steht "per lunga lievitazione" drauf und kostet bei METRO knapp 2 €. Soweit so gut.




    Schon bei der Temperatur des zuzufügenden Wassers scheiden sich allerdings die Geister. Gewöhnlich ist in Rezepturen von handwarmen Wasser die Rede. Gentile & D'Angelo hingegen betonen, man solle das Wasser eine halbe Stunde vor dem Verwenden ins Gefrierfach (sic) stellen. 

    Die EU-Verordnung zur Pizza Napoletana ist diesbezüglich auch nicht wirklich hilfreich. Sie betont den "erhabenen Teigrand" (cornicione) und legt eine Pflichtbacktemperatur von 485 Grad Celsius fest und eine Backdauer, die 60-90 Sekunden nicht überschreiten darf. Dazu müsste man als Hobby-Pizzaiulo wohl auf ein Produkt der Firma Ooni zurückgreifen. 

    Aber es geht auch gut bei großzügiger Missachtung der EU-Normen im Gasherd.


    Pizzaverkäufer

    Zutaten 

    • 500g Mehl proteinreich, Typ 00; hier Caputo Cuoco
    • etwas Semola zum Ausrollen und für den Rand
    • 1,5 g Trockenhefe 
    • 290 ml (eis)kaltes Wasser
    • 13 ml Olivenöl extra Vergine
    • 12 g feines Meersalz
    • 1 Dose geschälte Tomaten
    • 1 Mozzarella


    Zubereitung

    1) Trockenhefe mit dem Mehl in der Rührschüssel der KitchenAid vermischen. 290ml eiskaltes Wasser hineingießen. Die meisten Rezepteure sprechen von Portionen, in denen man Wasser beigeben solle. Wir schütteten - solche Empfehlungen überlesen habend - alles auf einmal rein. Ging! 
    Auf niedrigster Stufe mit dem Knethaken rühren. Nach ein paar Minuten Tempo etwas erhöhen. Olivenöl beigeben. Der Teig ist zunächst mal ziemlich klebrig, erst nach Zugabe des Salzes (s. 2) wird er geschmeidig




    2) Salz abwiegen (12 g), nach ca. 6 Minuten die erste von drei Dosen Salz zufügen, bei gleichbleibendem Tempo noch zweimal. Nach 12 Minuten KitchenAid auf volle Pulle für drei Minuten




    3) Teig prüfen (weich, aber nicht klebrig) und in der Schüssel, mit feuchtem Handtuch abgedeckt, für eine Stunde ruhen lassen. 
    Ich habe ihn auch schon mal über Nacht vergessen und dann am nächsten Morgen neuerlich geknetet. Geht auch 

    4) Nun den Teig erneut 5 Minuten mit der Maschine durchkneten. Aus der Schüssel nehmen und händisch zärtlich (!)zu einer Kugel formen

    5) Kugel in der gläsernen Rührschüssel mit Deckel einen Tag lang im Kühlschrank gehen lassen 

    6) Tags drauf Holzbrett mit ein wenig Mehl bestreuen. Teigkugel aus dem Kühlschrank holen und eine halbe Stunde bei Raumtemperatur lagern.  

    7) Ohne vorheriges Kneten mit einer Teigspachtel in drei ca. 250 g große Portionen teilen

    8) Jede Teigportion nur so viel wie nötig händisch zusammenkneten, dann zu einem kleinen Viereck auslegen und - wie bei Baguetteteig - jeweils eine Ecke in die Mitte falten, dann die nächste. So viermal und dann ohne zu viel Druck zu drei Kugeln rollen. 

    9) Diese in eine mit wenig Olivenöl ausgestrichene Plastikschüssel legen und mit einem Deckel verschließen. Das Öl wird damit begründet, dass man die aufgegangen Teiglinge mach der weiteren Gare leichter herausbekommt. Kann stimmen, kann aber auch Blödsinn sein 





    10) Wieder in den Kühlschrank. Die Kugeln gehen dann noch mal auf - bei mir wieder mindestens einen Tag - sie sehen dann aus wie Buchteln.


    Zugegeben! ... Drei Kugeln sind das nicht!


    11) Ein Tag vor dem Zubereiten der Pizza den Mozzarella über Nacht im Kühlschrank abtropfen lassen

    12) Nächster Tag: die benötigten Teigkugeln drei Stunden vor Zubereitung aus der Kühlung nehmen und bei Raumtemperatur mit einer Schüssel bedecken und ruhen lassen. 

    13) 30 Minuten vor dem Backen den Pizzastein auf den Rost der mittleren Schiene im Gasbackrohr geben. Ofen auf volle Pulle (bei unserem Gasherd 275 Grad) drehen und 30 Minuten aufheizen.

    14) Derweil die Tomaten mit dem Saft aus der Dose mit einer Hand zermantschen, mit etwas Salz und Olivenöl verrühren und abschmecken. Nimmt man frische Tomaten, passiert man sie durch die Flotte Lotte, um die Schale loszuwerden. Nicht aber pürieren, da sonst die zerstörten Kerne zu viel Bitterstoffe abgeben könnten. In einem Sieb abtropfen lassen, damit die Masse nicht zu feucht ist

    15) Großzügig Semola auf einem Holzbrett verteilen und die Teigkugel draufgeben. Die Kugel von der Mitte ausgehend mit den Fingerspitzen auseinanderziehen, dabei einen Rand von gut 2,5 unberührt lassen, damit das Kohlendioxid, das bei der kalten Gare entstanden ist, nicht herausgedrückt wird.

    16) Den Teig umdrehen und den Vorgang auf der anderen Seite wiederholen. So lange hin und her drehen, bis die Pizza rund ist und ein schöner Teig entsteht. Kein Nudelholz verwenden!! Verbliebenen Grieß abfallen lassen

    17) Teig auf einen begrießten Tortenheber geben



    18) Den Pizzarohling in der Mitte großzügig mit den zerdrückten Tomaten bestreichen 

    19) Mozzarella auseinanderzupfen (Schneiden ist bäh!) und gleichmäßig  verteilen

    20) Den inzwischen heißen Pizzastein mit Mehl oder Semola bestreuen (kein Fett, kein Backpapier!), Pizza mit einem Tortenheber darauf geben und ca. 10 Minuten backen

    21) Zwischendurch Pizza mit dem Tortenheber etwas drehen, damit sie gleichmäßig heiß wird

    22) Den unvermeidlichen Faden Olivenöl (filo d'olio) über die fertig gebackene Pizza geben, ggf. mit frischem Basilikum (dann haben wir die Farben der italienischen Flagge grün-weiß-rot am Teller, was einigen Leuten wichtig ist...) verfeinern

    23) Und dann mit einem Pizza-Roller, einer Schere oder einem großen Messer achteln

    Zwischenstand: Teig schmeckt gut, ist aber etwas crunchig und unten braun. Vielleicht sollte man den Belag flüssiger halten? Further research is necessary! These: Blech nach ganz unten & ohne Pizzastein? Die Käse-Lösung (Emmentaler-Pecorino-Mozzarella-Gorgonzalo dolce) funktioniert ganz gut als Gruß aus der Küche: dann kleine Kreise, mit den Käsen belegt: Man darf nur nicht behaupten, es habe mit Neapolitanischer Pizza zu ntun!




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    Domenico Gentile & Vivi D'Angelo (2023). Pizza Napoletana. Hilden: Becker Joest Volk Verlag

    Und abschließend noch eine Empfehlung von Joris Schwester Julia: https://www.instagram.com/reel/DJ_tYVktyqj/?igsh=OHdmdnU5c2VqcHQx. Die hier vertretene These, dass man die Teigbestandteile einfach rührend - also ohne Kneten! - vermengen solle, habe ich nicht geprüft, denn sie widerspricht meinem barock-romantischen Charakter. Wenn schon nicht per Hand, so doch mit KitchenAid. Meine Meinung!

    23.05.2025

    Das unvegetarischste Gericht überhaupt...

    ...ist leider vom Sohnemann am Wurst-Basar am Hannoveranischen Hauptbahnhof als "lecker" entdeckt worden: Mett-Brötchen!

    Bei uns am Wilkenweg gab es ab und zu zum Abendbrot "Hackepeter" (die Schweine-Variante) oder "Tartar" (vom Rind). Gekauft in der Markthalle, wo auch Nannis Toto-Lotto-Annahmestelle beheimatet gewesen ist.




    Peter Kreiner: Markthalle OL 1979, Ein Jahr später wurde sie abgerissen

    Der exzentrischsten Ausformung des Rohfleisch-Genusses begegnete man jedoch auf "Feten" im Ruhrpott: dem Mett-Igel!



    Mettigel-Darstellungen im Netz, unterschiedlich liebevoll präsentiert, machen schon Appetit!
    li. mit Fleisch; re. Versuch einer vegetarischen Alternative: Seitan-Mettigel "Hawaii"


    Zubereitung

    1) Letzten Endes geht's nur drum: Welches Fleisch drücken wir wie oft durch welche Scheibe des Fleischwolf-Aufsatzes der KitchenAid? Denn anders als beim famila am Scheideweg gibt's fertig gewürztes "Thüringer Mett" in Wien so nicht zu kaufen.

    2) Die Schweine-Antwort: mit Fett durchzogene Stücke (Schulter / "Schopf") werden gewürfelt, wobei die Teile mit Fett etwas kleiner geschnitten werden. In Thüringen nimmt man wohl auch Schweinebauch, da muss man halt die Schwarten und Knorpel entfernen

    3) Wer zu viel Zeit hat, gibt die Fleischwürfel auf einem Tablett für eine halbe Stunde in den Tiefkühler. Das soll beim Wolfen Stau vermeiden

    4) Unterdessen eine Zwiebel würfeln

    5) Das angefrorene Fleisch zusammen mit der Zwiebel portionsweise durch den Fleischwolf (beim ersten Mal grobe, beim zweiten feine Scheibe) pressen 

    6) Mit Salz und Pfeffer würzen und gut vermengen. Mit Zwiebelringen garnieren. Petersilie gehört eigentlich auch dazu - ihr  verdankt das Produkt den Namen "Hacke-Peter". In Thüringen gibt man Muskatblüte und Kümmel in feinen Dosierungen bei. Zum Schwein passt freilich auch immer etwas Majoran. Aber nicht alles auf einmal!

    Beef Tartar

    1) Rinderfilet (oder Oberschale, Nuss) mit dem Messer (nicht mit einem Fleischwolf!) hexeln

    2) Mit Salz und Pfeffer würzen, zu einer Halbkugel formen.

    3) Ein kleine Grube an der Oberfläche eindrücken und ein rohes Eigelb in die Mitte geben

    4) Zum Selber-Dazu-Geben: Kapern, gehackte Sardellen, Zwiebelwürfelchen (sehr fein), Würfeln aus Essiggurken, Petersilie daneben servieren! Jede*r kann so das Tartar nach eigenem Gutdünken würzen 


       

    Im Hintergrund wäre Brecht/Weills Kanonensong zu hören! (3-Groschen-Film von G. W. Papst 1932)

    09.02.2025

    Chapati

    Einige der Fladen, die in der indischen Küche als Beilagen serviert werden, z.B. Papadam, sind frittiert - und bestehen aus Linsen- oder Urbohnenmehl, also daheim eher mühsam in der Herstellung. 

    Roti werden aus Weizenmehl auf Feuer ohne Fett zubereitet, das ist zu Hause schnell gemacht.




    Chapatis werden klassisch in sog. Tawas gebraten. Haben wir nicht, nehmen wir eine heiße, unbeschichtete Pfanne!

    Ziel ist ein gut gebräuntes, stellenweise angebranntes, und das ist die physikalische Sensation: aufgeblähtes! Fladenbrot.



    Zutaten

    • 140g Weizenmehl Type 1750 Spezial - gibt es regional von der Mühle Assmann, erhältlich am Praterstern (Heinestraße) bei Ranastore
    • 2 EL Sonnenblumenöl oder Ghee
    • 75ml lauwarmes Wasser
    • 1 TL griechischer Joghurt

    Zubereitung

    1) Mehl und Öl oder Ghee in eine große Schüssel geben, mit der Hand massieren, bis keine Klumpen mehr drin sind. Nach und nach das lauwarme Wasser mit der Hand einmassieren. Man kann auch 1 TL Joghurt dazugeben. 

    2) Dann 5-8 Minuten lang kneten. Der Teig soll nicht klebrig sein, sondern "fest, aber dennoch weich". Die Hände sollten am Ende teigfrei und trocken sein. Dann mit feuchtem Tuch abgedeckt bei Zimmertemperatur eine halbe Stunde gehen lassen


    Teig nach 8 Minuten kneten und rollen

    3) Unbeschichtete, am besten gusseiserne Bratpfanne erhitzen (etwa 2 Minuten lang bei mittlerer Hitze)


    Tawa. Hierin werden in Indien die Chapati gebacken

    4)  Den Teig in 4 Teile teilen und zu  Kugeln mit ca 5 cm Durchmesser formen. Die Kugeln, die nicht verarbeitet werden, in der Schüssel mit einem Tuch bedeckt lassen, damit deren Teig nicht austrocknet


    Kugel - geformter, in Mehl getauchter Grundbaustein: mittig etwas höher - ausgerollt


    5) Nun jeweils eine Teigkugel etwas flachdrücken, beidseitig in normales Mehl Typ 405 tauchen, auf ein Brett geben, flachdrücken und zu einem Kreis von 8 cm Durchmesser so rund wie möglich formen, wobei die Mitte des Kreises dicker sein sollte als die Ränder 
     
    6) Chapati mit einem Nudelholz sanft ausrollen, dabei auch einmal wenden. Zielgröße 18 cm

    7) Das flache Chapati auf eine Handfläche breiten und mehrfach von einer Hand zur anderen werfen, um überschüssiges Mehl zu entfernen. Mit zu viel Mehl würden die Chapatis trocken, also Obacht!


    8) Chapati dann in die heiße Pfanne geben, eine Seite etwa 20 Sekunden backen, mit der Zange wenden und Temperatur etwas reduzieren. Darauf warten, dass er souffliert

    9) Auf ein Gitter über der kleinen Gasflamme lagern, dabei bläst sich der Fladen noch ein wenig weiter auf. Inzwischen haben wir gute braune Stellen


    Teig bläht sich auf ... Gasherd, Eisenpfanne, mittelheiße große Platte

    10) Vom Herd nehmen und, wer mag, etwas Butter mit einem Backpinsel auf dem Chapati verteilen




    11) Vorgang mit den restlichen Teiglingen wiederholen 

    12) Fertige Chapatis in Alufolie warm halten




    08.02.2025

    Butterhähnchen Murgh Makhani - geht auch vegetarisch!

    Ein indisches Gericht, vulgo "Chicken Marsala", mit Butter und Sahne? 




    Jedenfalls werden  - anders als bei klassischen Currys - die Soße und das Fleisch getrennt zubereitet. Wenn man also nur die Soße macht, hat man so ein vegetarisches Gericht!

    Deshalb geben wir hier die Aromate, die in der klassischen Version für die Marinade des Hähnchens angewendet werden, auch in die Butter-Soße. Dann kann man das Hähnchen weglassen.

    Es finden sich Rezepte mit Kokosmilch, in meinen Büchern über indische Küche (Region Delhi) nehmen die aber tatsächlich  Sahne von der heiligen Kuh.


    Zutaten Basis für Marinade und Soße 

    • 1 große Gemüsezwiebel gewürfelt (ergibt 150g)
    • 5 Knoblauchzehen, gehackt
    • 2 cm Ingwer, geraspelt
    • 2 TL Koriandersamen
    • 1/2 TL Kreuzkümmel
    • 1 Sternanis
    • 1/2 TL Bockshornkleesamen, nicht mehr, sonst wird's bitter
    • 1 TL Fenchelsamen
    • Kurkuma
    • Saft einer Zitrone oder Limone
    • wenn vorhanden etwas zermantschte Papaya
    • Salz
    • 1 TL Chilipulver oder 6 kleine Peperoncini ganz
    • 1 EL rosenscharfer Paprika
    • 5 grüne Kardamom
    • 150g griechischer Joghurt
    • 150g Butter, kalt in Stücke geschnitten
    • 1 Päckchen Tomaten-Passata (500g)
    • 3 EL dreifach konzentriertes Tomatenmark
    • 1 Becher Sahne (250g)
    • Ananas- oder Papayasaft (50ml)
    • 1 EL getrocknete Bockshornkleeblätter (kasuri methi)
    • ggf. eine Handvoll TK-Curryblätter
    • Korianderblätter zum Drüberstreuen

    Zubereitung

    Vegetarisch: Nur die Schritte 1-3, 7-9, 12&13. Der Soße ggf. auch Joghurt zugeben. Dazu passt Reis oder Chapati-Roti.

    1) Zwiebelwürfel in 60g nicht zu heißer Butter andünsten, etwas später Ingwer und Knoblauch hinzugeben. Gemüse soll glasig, aber nicht - wie beim Curry - braun werden.  Vom Herd nehmen und pürieren

    2) Kreuzkümmel, Koriander, Bockshornklee- später Fenchelsamen und ein Stern Sternanis in einer Pfanne anrösten, sodass sie dezent angenehm duften. Abkühlen lassen und mit dem (nicht erhitzten) Kardamom und Kurkuma in einer Moulinette pulverisieren. Wer sich diese Prozedur nicht antun will, nimmt fertiges Garam Marsala

    3) Pulverisierte Gewürze und 1 EL Paprika in die Paste geben, evtl. mit etwas Wasser noch mal mit dem Pürierstab durchmischen


    Paste aus gedünsteten Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer, angerösteten Aromaten, Kurkuma, Paprika, Chili


    4) Die Hälfte davon  für die Marinade nutzen, die andere Hälfte später als Basis für die Soße weiterverwenden

    5) Für die Marinade Würzpüree, Joghurt, wenn vorhanden Garam Marsala und Salz mit der Hälfte des Zitronensaft und ggf. Papaya (macht das Fleisch mürbe) vermengen

    6) Hähnchenbrusthälften hineinlegen, sollte zwei Stunden, besser über Nacht, marinieren. Ab und zu mal wenden, damit die Marinade überall ans Fleisch kommt


    Joghurt-Marinade: Paste mit Salz, Zitrone - und Hähnchenbrust


    7) Die Hähnchenteile aus der Marinade geben, abtupfen und im Gasofen nebeneinander auf einem Gitter Platte bei 200 Grad grillen. Ein Blech darunter geben, um allfällig austretende Säfte aufzufangen. Ab und zu drehen 

    8) Inzwischen für die Soße die verbliebene Hälfte der pürierten Knoblauch-Ingwer-Zwiebel-Masse in einen Topf geben, aufwärmen, Tomatenmark dazu und etwas anbraten

    9) Dann schnell Tomatenpassata hineingeben, Chili, evtl. Garam Masala, Blätter (Bockshornklee, Curry), ein bisschen Wasser (100ml) und schließlich den Becher Sahne dazu. Bei kleiner Hitze eindicken lassen. Mit Salz und, wenn vorrätig, Ananas- oder Papaya-Saft abschmecken

    10) Wenn die Kerntemperatur der Hähnchenbrüste bei 70 Grad ist aus dem Backhrohr nehmen. Soße durch das großlöcherige Sieb gießen 


    Li.: im Backofen gegrillte Filets; re.: Butterzugabe kurz vor Servieren

    11) Hähnchenbrüste in die Soße geben. 5 Minuten darin weitergaren

    12) Erst zwei Minuten vor dem Servieren restliche 90g kalte Butterstücke in die Soße montieren. Noch mal etwas Zitronensaft hineingeben

    13) Frische Koriander-Blätter auftischen, damit - wer mag - die drüber streuen kann.

    Vegetarisch: Nur die Schritte 1-3, 7-9, 12&13. Der Soße ggf. auch Joghurt zugeben. Dazu passt Reis oder Chapati-Roti.