21.01.2024

"Hattet ihr heute Pfannkuchen?"

Wenn es zuhause Apfel-Pfannkuchen gab, haben die Kinder in der Nachbarschaft das immer an der blauen Zunge und den blauen Zähnen erkennen können. Die stammten von den "Blaubeeren" aus dem Glas, die pflichtgemäß dazu gehörten. 





Hier ein einfaches Rezept. Fluffiger wird das Produkt, wenn man von einem der beiden Eier Dotter und Eiweiß trennt und Letzteres zu Eischnee schlägt, den man dann kurz vor dem Backen vorsichtig unterhebt. Aber so geht es auch. Und so hat Mutti es - glaub ich - zuhause gemacht.


Zutaten 

  • 2 Eier
  • 150ml Milch
  • 110g Mehl (griffig)
  • 1 TL Backpulver
  • 2 EL Zucker
  • Vanillierter Zucker
  • Boskop-Äpfel
  • Butter
  • etwas Salz
  • Puderzucker
  • als Beilage Heidelbeeren aus dem Glas oder Zwetschgenröster


    Zubereitung

    1) Eier mixen, Mehl und Backpulver portionsweise zugeben und rühren

    2) Milch zugeben, dann Zucker, Vanillierter Zucker und die Prise Salz

    3) Glatt rühren, es sollten keine Klümpchen vorhanden sein.

    4) Ca. eine halbe Stunde ruhen lassen

    5) Apfel schälen und in Spalten schneiden

    6) Butter in einer Crepes-Pfanne schmelzen, Teig bei kleiner Hitze (mittlere Flamme, nicht die große!) hineingeben.

    7) Apfelpalten kreisförmig in den Teig einlegen und backen, evtl. in den warmen Backofen geben

    8) Wenn der Teig auch in der Mitte fest genug ist, wenden (Obacht! Der Teig kann sehr schnell schwarz werden, also mit dem Wenden nicht zu lange warten!)

    9) Andere Seite mit den Äpfeln unten noch etwas anbacken lassen, auf einen Teller stürzen und mit Puderzucker bestreuen

    Aus: "Flaschenpost von Felix" (Annette Langen & Constanza Droop)


    01.01.2024

    Gurken-Relish

    Früher gab es zum Silvester-Fondue immer Gurken-Relish aus dem Thomy-Soßen-Repertoire. Ist in Wien nicht erhältlich. War wie alles in der Kategorie hoffnungslos übersüßt. Also selbst machen!

    Ich greife auf ein französisches Rezept aus meinem Lieblings-Saucen-Buch von Michel Roux zurück: Concombre mariné au vinaigre. Roux schneidet das Gemüse jeweils in feine Ringe, im Kuner-Relish war alles gewürfelt. Der Franzose nimmt keinen Ingwer, wir schon. Das Kurkuma kommt von ihm, seine "Prise Nelkenpulver" lasse ich weg. Wer es in Richtung der nordischen Küche mag, nimmt Dill hinzu.



    Vor dem Marinieren...


    Zutaten  

    • 1 Salatgurke
    • 2 kleine Zwiebeln
    • 1 Tüte Snack-Paprika
    • 1 rote Chilischote, alternativ Pul Biber
    • 2 cm Ingwer
    • 1 TL Salz
    • 250ml Apfel- oder Weißweinessig
    • 100ml Aceto Balsamico (dadurch wird das Produkt allerdings sehr dunkel bräunlich! Wer es durchsichtig haben will, wird wohl weißen Balsamico oder einfach mehr Weißweinessig, dann aber auch etwas mehr Zucker, nehmen müssen!)
    • 60g Rohrzucker. Sollte man das Relish konservieren wollen, wird vermutlich mehr Zucker notwendig sein. In unserer Menge, die bald verbraucht sein wird, ist das sicher genug.
    • 1 EL braune Senfkörner (6g) - ich schlage vor, sie zu poppen. Roux tut das nicht, dann ploppt es dann zwischen den Zähnen: auch schön!
    • 1/2 TL Fenchelsamen (2g), wer Fenchel nicht so liebt wie ich, sollte es bei 1g belassen.
    • 1 gehäufter TL Kurkuma


      Zubereitung

      1) Paprikas mit dem Sparschäler schälen, teilen, Innenrippen abtrennen und in Würfelchen (Kantenlänge 4mm) schneiden. Gleiches gilt für die Chilischote
       
      2) Gurke längs halbieren, mit einem Teelöffel Samen auslösen, in gleichgroße Würfel schneiden

      3) Ingwer schälen und ganz fein würfeln

      4) Zwiebeln ebenfalls in Würfel der Größe der Paprika schneiden

      5) Alles im 1 TL Meersalz in einer Porzellanschüssel verrühren und ruhen lassen (insgesamt 2 Stunden)

      6) Senfkörner in einer unbeschichteten Pfanne aufpoppen lassen

      7) Nach ca anderthalb Stunden die Zutaten für den Sirup aufkochen. Es riecht dann penetrant nach Essig.

      8) Bei schwächster Hitze ohne Deckel simmern lassen (ca. 25 Minuten) "bis der Sirup so dickflüssig ist, dass er an einem eingetauchten Holzlöffel haftenbleibt und eine deutliche Spur zu sehen ist, wenn man mit dem Finger über den Löffel fährt" (S. 75)

      9) Das eingelegte Gemüse in ein Sieb geben, pressen, damit möglichst viel Saft austritt

      10) Gemüse aus dem Sieb zum Sirup geben und nochmal ca 45 Minuten - nun mit Deckel - simmern lassen. Immer mal wieder umrühren, dass nichts anbrennt. Abschmecken (z. B. mit Chilipulver, Pul-Biber)

      11) Noch heiß in sterilisierte Gläser füllen, sofort verschließen - und abkühlen lassen. Diese Zutatenliste ergibt knapp zwei Handvoll Relish. Wer einwecken will, sollte die Mengen dementsprechend anpassen. 

      Roux empfiehlt die Soße zu Fisch-Galantinen, -Terrinen und Gravad Lax. Ich finde sie - wie gesagt - zum Fonduefleisch lecker. In (vegane) Hot Dogs passt sie prima, für Vegetarier ist es eine schöne Beigabe zur Käseplatte.


      Literatur

      Roux, Michel (1996). Saucen - die Quintessenz der feinen Küche. München: Christian Verlag