07.02.2019

Omas Schmorkartoffeln


Oma Lisbeth hatte als schnelle Köstlichkeit, wenn in der Familie am Abend jemand Hunger hatte, immer Schmorkartoffeln in der Hinterhand - in einer großartig puristischen Ofenerdieker Version, die ohne Speck und Zwiebeln (oder gar Majoran) auskam und von Geduld beim "Schmoren" und einer gehörigen Dosis Pfeffer lebt. Es gibt kaum ein Gericht, an dem man den Geschmack von unterschiedlichen Pfeffern besser spürbar machen kann.

Im Gegensatz zu Bratkartoffeln, die aus vom Mittagessen übrig gebliebenen gekochten "Salzkartoffeln" in "guter Butter" mit Speck und Zwiebeln scharf angebraten wurden, machte sie Schmorkartoffeln aus rohen Kartoffeln. Omas Lieblingssorte waren, wenn ich mich recht erinnere,  die holländische Sorte Bintje - in Außerfriesland ersetzbar durch vorwiegend festkochende Varianten. 


Die Ofenerdieker Mädels 2007
                                                                          

Zutaten

  • Vorwiegend festkochende Kartoffeln
  • Sonnenblumenöl (auch lecker, aber sicher nicht von Oma: Butterschmalz)
  • guter Pfeffer (hier durchaus experimentieren: Oma hat schwarzen genommen, ich finde hier auch den von mir sehr geliebten, andernorts oft geschmähten, weißen Pfeffer sehr lecker)
  • Eier für Spiegelei
Vincent van Gogh: Kartoffeln  (1888) -
aber sicher keine Bintje, die wurden erst 1905 entwickelt

Zubereitung

1) Kartoffeln schälen und mit einem Gemüsehobel in ca. 2 mm dünne Scheiben hobeln.



2) Unabdingbar ist nun eine beschichtete Pfanne mit Deckel! Da hinein das Öl, das wir warm werden lassen.

3) Dann schichten wir die Kartoffelscheiben wie Fischschuppen hinein, dabei salzen und pfeffern wir jede Schicht. Wenn alle Kartoffeln drin sind - Deckel drauf und bei geringer(!) Hitze "schmoren" lassen. Alles findet auf der Herdplatte statt - nichts im Backrohr!



4) Wenn es beginnt gut zu riechen und die Unterseite vermutlich schon angebräunt ist, mit einer möglichst großen Spachtel alles sorgsam umdrehen, obendrauf nachpfeffern und von der anderen Seite noch mal 10 Minuten schmoren lassen. Wieder mit Deckel drauf. Das Produkt sollte von oben und unten knusprig und leicht braun sein, innen drin nur etwas matschig, eher bissfest-weich.

5) Zum Schluss noch mal ohne Deckel auf einer Seite kross werden lassen.
Die einzelnen "Scheiben" müssen optisch und im Biss unterscheidbar sein. Dann ist gut!

6) Dazu gab's immer Spiegelei - auch aus einer  beschichteten Pfanne...

Schmorkartoffeln zum Tatort



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