04.11.2023

Schmorgurken

Schmorgurken gab's zuhause nicht. 


Erinnerungen an den Zivildienst: Fahrradreparatur mit Lieblingskindern und Mittagessen

Ich lernte das Rezept kennen, als ich nach dem Abi im Drielaker AWO-Kindergarten den beiden zunächst gewöhnungsbedürftigen, nach anderthalben Jahren zuletzt von mir doch sehr geliebten Küchenamazonen ("Tante Else" und der Name der zweiten Tante ist mir entfallen) zu Zivil-Diensten sein musste. 

Dort lernte ich, dass man zum morgendlichen Jacobs-Kaffee-Edel-Mocca eine Prise Salz in den Filter zu geben hat. Und eben wie man Schmorgurken zubereitet. 

Denn irgendeine der Elementarpädagoginnen, die damals noch nicht so hießen, hatte sommers in ihrem Osternburger Garten immer haufenweise Gurken geerntet, die nun rasch "verarbeitet werden" mussten. Die wurden dann in die Dienststelle gebracht, und wir bereiteten sie in der Küche, in der damals für alle Kinder gekocht worden war, zu.




1981 - Such den Holger! Ein rundum glückliches Team

Auch neu war für mich "Maggikraut", das im Garten des Horts wuchs und vermutlich statt des Dills, den ich heutzutage bevorzuge, in die Gurken musste: Liebstöckel. Damit hätten wir auch eine gute vegetarische Umami-Quelle, wenn man das Gehackte weglässt. Dann wäre Hirse eine gute bissfeste Alternative, die man nach Anbraten der Kartoffeln und Zwiebeln dazugibt, kurz anbrät, schließlich mit Brühe auffüllen - und dann alles wie oben.


Zutaten 

  • 2 Feldgurken
  • 5 festkochende Kartoffeln
  • 400g gemischtes Hack
  • 1 große Zwiebel
  • 1 Bündel Dill
  • Salz, Majoran, Pfeffer
  • damals nicht, aber heute schon: Chili
  • Gemüsebrühe, sagen wir mal 300-400 ml
  • Crème fraîche oder Schmand (gibt's im Russen-Shop, z. B. in der Taborstraße)

    Zubereitung 

    • Kartoffeln schälen und in mundgerechte Stücke schneiden
    • Feldgurken längs halbieren, mit einem Teelöffel die Kerne entfernen und in gleichgroße Stücke schneiden
    • Zwiebel schälen und in kleine Würfel schneiden
    • In ordentlich Sonnenblumenöl das Gehackte anbraten, salzen, pfeffern
    • Wenn das Fleisch weitgehend "durch" ist, Kartoffelwürfel zugeben und mitbraten.
    • Nach ca. 2 Minuten Zwiebelwürfel hinein, glasig werden lassen
    • Dann Gurkenstücke ergänzen und - immer mal umrühren - andünsten. Noch mal abschmecken, ein TL Majoran dazu

    • Dann Brühe zugeben, Hitze reduzieren und Deckel drauf. Wenn zu trocken, noch etwas Brühe / Wasser zugeben. Das Endresultat soll nicht "trocken" sein, sondern in etwas Saft schwimmen
    • Wenn die Kartoffeln durch und die Gurken noch bissfest sind, ist gut.
    • Vom Herd nehmen, bedeckt lassen. Das geht auch lange bevor serviert wird.
    • Zum Servieren gut erwärmen (auch die Teller!), fein gehackten Dill drüberstreuen und einen Klecks Schmand dazu.


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